Hilfsschiffe
HMS „Baralong
Die Kriegsverbrechen zur See. Mordlust und Todestrieb entwickeln sich zur Perversion. Die Tiefe und der Abgrund der Seele veranlassen einige Zeitgenossen Schiffsbrüchige, die den Untergang ihres Schiffes – ja ihres Kriegsschiffes im Gefecht – überstanden hatten, die Rettung zu verweigern. Eine Steigerung ist es diesen Unglücklichen nicht nur die Rettung zu verweigern, sondern sie zu ermorden. Von derartigen Abartigkeiten handelt unser Heft. Es waren gewiss Ausnahmen.
Trossschiff „Altmark“
Trossschiffe standen nicht im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Bei „Altmark“ war das anders. Das unentschlossene Verhalten Norwegens bei der Sicherung des Schiffes in norwegischen Hoheitsgewässern, war der Anlass für das deutsche Unternehmen „Weserübung“. Das hören die Norweger heute nicht mehr gern. Trossschiffe dienten zur Versorgung der in Übersee operierenden Überwassereinheiten der Kriegsmarine.
Artillerieschulschiff „Bremse
Am 6. 9.1941 deckte „Bremse“ die beiden Truppentransporter „Trautenfels“ und „Barcelona“ mit etwa 2.000 Gebirgsjägern an Bord. Die beiden Leichten Kreuzer HMS Kreuzer Nigeria und HMS „Aurora“ griffen den Geleitzug an. „Bremse“ lief auf die Kreuzer zu und zwang sie damit zum Gefecht. „Bremse“ sank im Gefecht. 160 Männer fielen. Die beiden Transporter entkamen in den nächsten Fjord und ihre „Passagiere“ überlebten.
Die Flakschiffe der Kriegsmarine
Nach der Luftschlacht über England ging die Royal Air Force zunehmend mit Bomberverbänden gegen deutsche Städte vor. Als Reaktion darauf musste die deutsche Kriegsmarine Nachtjagd-Leitschiffe und Flak-Schiffe bereitstellen. Neben dem Nachtjagdleitschiff „Togo“ gab es im Mittelmeer das kurzlebige Nachtjagdleitschiff „Kreta“. Der Zerstörer „TA 32“ (ex „Dubrovnik“ ex „Premuda“) war als Jägerleitschiff auch nur kurz im Einsatz. Zwei beabsichtigte Umbauten wurden nicht realisiert.
Minenleger Drache
Im Ägäischen Meer befand sich die Deutsche Kriegsmarine in den Jahren 1943-44 in einer besonders schwierigen Lage. War in den davor liegenden zwei Jahren noch die Luftüberlegenheit der Achsenmächte und damit einer Überwachung der eigenen Seewege gegeben, drangen danach unter dem Schutz der Royal Air Force die britischen Motorgunboots und Zerstörer immer wieder in diesen Seeraum ein, die britisch/griechischen U-Boote waren hier stets präsent.
Eine deutsche Marine war ab 1941 aus Beuteschiffen und -Booten und mit einer zurückhaltenden italienischen Marine erst mühsam und schrittweise geschaffen worden. Eines ihrer brauchbarsten Schiffe war der erbeutete jugoslawische Wasserflugzeugtender „Zmaj“, der umgebaut als Minenleger „Drache“ in Dienst gestellt werden konnte. Von Nutzen war er auch als Convoy-Begleiter, bei Seelandungen auf den Inseln und in der U-Boot-Bekämpfung. Seine Minensperren waren eine wirkungsvolle Waffe des zur See Schwächeren.
Damit hatte sich schon der ehemalige Ordonanz-Offizier des Generals Kleemann/Rhodos, Leutnant Carl August Müller, in seiner beabsichtigten Arbeit über den Dodekanes 1941-45 beschäftigen wollen und darüber viel mit dem Verfasser diskutiert. Ein Verkehrsunfall beendete sein Leben und seine Unterlagen blieben danach unauffindbar.
Blockadebrecher „Osorno“
Nachdem die Sowjetunion auch Kriegsgegner geworden war, ruhte die Hoffnung ausreichende Mangelrohstoffe nach Deutschland gelangen zu lassen auf den „Blockadebrechern“. Das letzte dieser Schiffe, das Deutschland erreichte war „Osorno“. Das Kombischiff unternahm zwei Fahrten nach Japan und wieder zurück. 1944 versuchten deutsche und japanische U-Boote in besonders verlustreichen Fahrten weiterhin Rohstoffe aus dem Fernen Osten nach Deutschland zu bringen.
„F 607“ Marinefährprahm
Im Jahr 1943 sollte die 4 . Landungsflottille an Italiens Küsten für die Sicherung des Küstenvorfeldes sorgen, einer ihrer Marinefährprähme war „F 607“. Es ist ein Glücksfall, dass der Oberbootsmannsmaat Josef Traub sein persönliches Tagebuch als Zeitzeugnis bewahren konnte. Er hat als jugendlicher Seemann in lockerer Frische und sehr direkter Sprache, den Einsatz seines
F 607 beschrieben. Der Höhepunkt dabei ist der Rückzug der deutschen Truppen von Sizilien über die Seestraße von Messina nach Calabrien.
Blockadebrecher „Marie“
das ist die aufsehenerregende Geschichte eines Frachtdampfers, der im Weltkrieg 1916 von Deutschland aus ungesehen die britische Blockade zum Atlantik durchbrach und eine Hilfslieferung nach Deutsch-Ostafrika brachte.
Trotz erheblicher Beschädigungen erreichte das Schiff danach Java, von wo aus einige Besatzungsmitglieder in einem Segelboot eine weitere waghalsige Seefahrt unternahmen.
„Graf Götzen“
Für den Aufbau Ostafrikas benötigte man europäische Waren, Maschinen und sonstige Geräte. Eines der ersten Schiffe die davon etwas brachten war die „Herrmann von Wissmann“.
Wie sich die dafür nicht vorbereitete kleine deutsche Kolonialtruppe gegen die in das damalige Deutsch-Ostafrika eindringenden Briten und Belgier auf dem Tanganjika-See verteidigte hat Günter Beger aus Dresden kenntnisreich und spannend beschrieben.
Forschungsschiff „Meteor“
Das Vermessungsschiff für ozeanische Forschungen der Kriegsmarine führte Mitte der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit seiner Atlantik-Vermessung eine Forschungsgroßtat durch.
14 Atlantik-Überquerungen waren dafür notwendig.
Hilfsstreuminendampfer „Königin Luise“
Das erste deutsche Schiff, das zu Beginn des Ersten Weltkrieges von britischen Einheiten versenkt wurde. Der waghalsige Einsatz wurde vom Kapitän auf eine unverantwortliche Spitze getrieben, was am Ende viele vermeidbare Menschenopfer kostete.
Kaiseryacht „Hohenzollern“
Der letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. liebte seine Flotte und die See.
Ausgedehnte Fahrten mit seiner Yacht „Hohenzollern“ führten ihn u.a. nach Skandinavien, Russland und ins Mittelmeer.
Nachtjagd-Leitschiff „Togo“
Im Verlauf des II. Weltkrieges wurde die Verwendung der Elektronik im Wettstreit der Angriffs- und Abwehrwaffen immer bedeutsamer – das NachtjagdLeitschiff „Togo“ war ein Beispiel dafür. Es war wohl im Luft-/Seekrieg die erste, weiträumig überwachende, schwimmende Ortungszentrale, die auch Nacht- und Tagjäger auf ihre Ziele, die Feindbomber, führen konnte.
Tankmotorschiff „Charlotte Schliemann“
„Charlotte Schliemann“ war im Zweiten Weltkrieg einer der Tanker, die vom Südatlantik über den Indischen Ozean bis zum Pazifik Hilfskreuzer, U-Boote und andere deutsche Flotteneinheiten mit Treibstoff und sonstigen lebenswichtigen Vorräten versorgte.
Hilfskreuzer „Libau“
Die vielleicht abenteuerlichste Seereise eines Hilfskreuzers im Ersten Weltkrieg.
Das Schiff sollte Waffen für die irische Freiheitsbewegung des Roger Casement nach Nordirland bringen. Doch es wurde gestellt und versenkte sich selbst. Die SMS-Ausgabe vermittelt Dramatik pur!
USS „Liberty“
Im „Kalten Krieg“ belauerten sich die Supermächte UdSSR und USA. Die Russen rüsteten unauffällige Trawler mit modernster Elektronik aus, um damit Marinebasen und Flugplätze auszuspionieren. Die USA konterten mit dem Einsatz ehemaliger „Liberty“- und „Victory“-Frachter.
USS „Liberty“ patroullierte 1968 im Mittelmeer, um die Vorgänge des israelisch-ägyptischen Sechs-Tage-Krieges zu beobachten, als sie von israelischen Einheiten angegriffen wurde...